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Πέμπτη 7 Ιανουαρίου 2010

Milliardenpoker um Airbus Militärtransporter A400M

Poker um das größte europäische Beschaffungsprojekt: Mit steinharter Miene erklären Airbus und die Bundesregierung, dass für sie bei der Verteilung der Mehrkosten der A400M die Grenze erreicht sei. Dabei können beide Seiten gar nicht so autonom handeln, wie sie tun. Ganz unabhängig von den 40.000 Arbeitsplätzen, die an dem Projekt hängen. Jetzt droht den Pokerspielern ein politisch teurer Gesichtsverlust. Der französische Verteidigungsminister Hervé Morin will um den 20. Januar herum eine europäische Ministerrunde organisieren, um das größte Rüstungsprojekt Europas in letzter Sekunde zu retten. Die Verträge müssen eingehalten werden, sagt Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Doch Berlin hat längst Zugeständnisse gemacht und wie die anderen Kunden auf Kompensationszahlungen für die jahrelange Verspätung der A400M verzichtet. Das sind 1,3 Milliarden Euro für Airbus. Außerdem steht Berlin beim größten europäischen Rüstungsprojekt unter dem Druck der Partner.
Morin sagt klar: «Frankreich ist bereit, einen Teil zu zahlen.» Er sei zuversichtlich für das «schönste europäische Programm». Drei Milliarden, meint man in Paris, könnten die Kunden zusätzlich übernehmen.


Auch Airbus pokert hoch. Airbus-Chef Thomas Enders droht mit der Einstellung des Projekts, weil der Militärtransporter nicht das ganze erfolgreiche Unternehmen in den Abgrund ziehen dürfe. Dabei haben die Wirtschaftsprüfer von PwC dem Airbus-Konzern EADS bescheinigt, die Mehrkosten tragen zu können. Außerdem würde die Einstellung ebenfalls Milliarden kosten. Die Kunden hätten ein Anrecht auf 6,4 Milliarden Euro geleistete Anzahlungen (Stand 30.9.2009). Auch die Lieferanten bekämen Entschädigungen für ihre Investitionen und Vorleistungen. Und Airbus müsste selbst Milliardeninvestitionen abschreiben.
Drohender Vertrauensverlust
Dabei sind die Kosten des weltweiten Vertrauensverlusts in den europäischen Vorzeigekonzern gar nicht berücksichtigt. Vor allem Lockheed, Antonow und Boeing würden sich die Hände reiben. Und nicht zuletzt: Der Airbus-Konzern EADS will für seine Verkehrsflieger, Ariane-Raketen und Werke Geld von genau den Staaten, die es bei einem Stopp der A400M vor den Kopf stieße. Dass Enders heute Airbus-Chef und Kandidat für die EADS-Führung ist, verdankt er einer Vereinbarung der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Präsident Nicolas Sarkozy. Doch Enders sieht sich im Recht. Schließlich haben die Staaten die Milliarden-Mehrkosten mitverursacht, weil sie Airbus Vorschriften machten, was wo zu bauen sei. Berlin wollte unbedingt MTU mit im Triebwerksbau haben. Paris bestand auf die Beteiligung von Safran. Beide Unternehmen mussten dabei Neuland betreten und die Triebwerke kamen einfach nicht zum Laufen. Airbus hätte für die komplizierten Turboprops lieber auf nordamerikanische Spezialisten zurückgegriffen.
Jetzt liegt das Kind im Brunnen. Statt auf 19,9 Milliarden werden die Kosten für die Entwicklung und den Bau der ersten 180 Maschinen auf 31,2 Milliarden Euro beziffert. Airbus will von den Mehrkosten sechs Milliarden übernehmen, von denen 2,4 Milliarden schon verbucht sind. Deutschland und seine Partner sollen 5,3 Milliarden zuzahlen.
In Frankreich herrscht politische Einigkeit, dass die A400M auf jeden Fall kommen muss. Es gehe um Europas technologischen Platz in der Welt, erklärt das Verteidigungsministerium. Dagegen mehren sich in Deutschland die skeptischen Stimmen. Die Linke fordert bereits den Verzicht auf den teuren Militärtransporter. Die Kritiker können darauf verweisen, dass es noch Jahre dauert, bis die A400M alles kann, was Airbus versprochen hat. «Der endgültige Standard mit zum Beispiel der Tiefflugautomatik wird (erst) 2015 kommen», erklärt Airbus-Geschäftsführer Fabrice Brégier.

Kaum Alternativen zu A400M

Die A400M soll die klapprig werdende Transall ersetzen, die am 25. Februar 1963 zum Jungfernflug abhob. Insider rechnen vor, dass die A400M 140 Millionen Euro pro Stück kosten würde. Dafür bekäme die Bundeswehr ein modernes Flugzeug, dass fast wie ein Jet schnell in großer Höhe über Fernstrecken fliegen könnte, aber auch langsam in Bodennähe, und dass auch als Lufttanker einsetzbar wäre. Boeings große, alternde C17 käme auf 250 Millionen Euro, könnte aber nicht auf Gras oder Sand landen. Lockheeds C130 Hercules käme mit 100 Millionen billiger, wäre aber zu klein und unbrauchbar für strategische Einsätze wie Afghanistan. Würde man die Flotte mischen, stiegen die Wartungs- und Betriebskosten. «Es gibt keine vernünftige Alternative zur A400M», sagte Verteidigungs- Staatssekretär Rüdiger Wolf - im Dezember.
quellen: dpa - aero.de
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